Veralbert

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Blog

Foto: Privat

Veralbert kommt sich der Bürger vor, wenn er jeden Tag über Print- und Rundfunkmedien erfahren muss, dass die Strompreise infolge der Verknappung durch ausbleibende Gaslieferungen um ein Mehrfaches steigen werden, während gleichzeitig Grünen-Politiker Jürgen Trittin in einem im Zollernalbkurier vom 2.8.22 veröffentlichten Interview erklärt „Es gibt in Deutschland kein Stromproblem“. Die Windräder in Norddeutschland würden wegen Überproduktion abgeschaltet.

In der Tat, Ökostrom wird in großen Mengen nach Frankreich exportiert, weil dort die Hälfte der AKWs aufgrund technischer Probleme nicht funktionstüchtig ist. Was stimmt denn nun? – Wird hier der Bürger wieder einmal verschaukelt?  Dient das Thema Gas folglich nur als Ausrede, um Strompreiserhöhungen durchzusetzen und damit die Gewinne der Stromanbieter zu optimieren?

Ex-Umweltminister Trittin, Anti-Atomkraftgegner von einst, darf wohl schon aus ideologischen Gründen nicht zugeben, dass eine Verlängerung der AKWs derzeit notwendig ist. Die Irreführung der Bürger, die keine Möglichkeiten haben, die komplexe Faktenlage zu überprüfen, ist ein probates Mittel, um auf dem Schlachtfeld der Parteipolitik Rechthaberei zu betreiben. Die Zeche zahlt ohnehin der Verbraucher.

Als kritischer Reporter hätte ich mir die Frage erlaubt: Herr Trittin, wenn Deutschland kein Stromproblem hat, was rechtfertigt dann die exorbitanten Preiserhöhungen?

Aber – welche Medienvertreter haben schon den Mut zu kritischen Fragen?