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Das ökonomische Wissen der Deutschen ist in weiten Teilen gering und in der Bevölkerung nicht wirklich weit verbreitet.
Jetzt hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger eine „nationale Strategie zur ökonomischen Bildung“ verkündet. Dafür werden gerade einmal zwei Millionen Euro investiert. Ob das reicht? Mit Sicherheit nicht. Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes,
Heinz-Peter Meidinger etwa, meint: „Mit zwei Millionen kann man vielleicht das ein oder andere Forschungsprojekt oder Unterrichtskonzept fördern, aber für die Schulen vor Ort bringt das kurzfristig wenig.“ Franz-Josef Leven vom Deutschen Aktieninstitut, stellt fest, dass man mit dem genannten Etat nicht den Unterricht in rund 17.000 weiterführenden Schulen in Deutschland finanzieren könne: „Das Geld kann Projekte finanzieren oder für einen Anschub des Themas sorgen, aber nicht das Schulfach als solches.“
Eine „Jugendstudie 2021 zu Wirtschaftsverständnis und Finanzkultur“ des Bundesverbandes deutscher Banken [Jugendstudie 2021 zur Wirtschafts- und Finanzbildung (bankenverband.de)] belegte, dass deutsche Schüler wenig über Wirtschaft, Finanzen und Geldanlage wissen: „Jeder dritte konnte nicht erklären, was eine Aktie ist. Nicht einmal die Hälfte der Befragten wusste, was ein Investmentfonds ist. Und gerade einmal jeder siebte konnte sagen, wie hoch die Inflation war. Doch der Grund dafür scheint nicht mangelndes Interesse, sondern mangelndes Angebot: Ökonomie kommt an deutschen Schulen selten vor – obwohl Schülerinnen und Schüler gerne mehr über wirtschaftliche Themen lernen würden. 30 Prozent der Befragten gaben in der Studie des Bankenverbands an, an ihrer Schule „so gut wie nichts“ über Wirtschaft und Finanzen gelernt zu haben, weitere 38 Prozent erklärten, „nicht so viel“ gelernt zu haben. Gleichzeitig wünschten sich 76 Prozent der befragten jungen Menschen, in der Schule mehr über diese Themen zu lernen“, berichtet das Manager Magazin.
Im Bundesbildungsministerium weiß man, „[ö]konomische Bildung ist daher ein wichtiger Baustein für mehr Chancengerechtigkeit unabhängig von der sozialen Herkunft.“
Franz-Josef Leven: „Solange Ökonomie in der Schule nicht Thema ist und in allen Allgemeinbildenden Schulen vermittelt wird, so lange werden wir keine flächendeckende ökonomische Bildung in Deutschland bekommen.“ Ziel der ministeriellen Strategie ist es angeblich, „bereits existierende Ansätze besser sichtbar zu machen und neue Entwicklungen zur ökonomischen Bildung anzuregen und Kräfte zu bündeln.“ Die Frage bleibt, ob das vergleichsweise kümmerliche Budget dafür reichen wird.